Dandy Diary Party
Pünktlich zu Beginn der Mercedes-Benz Fashion Week starteten die zwei Jungs des Männermodeblogs Dandy Diary ihre berühmt-berüchtigte (bei manchen auch gefürchtete) Opening Party, die die Modewoche eingeleitet hat: Von Schweiß, der von der Decke tropfte, tätowierten Frauen und warum es manchmal besser ist, nicht den üblichen Weg zu gehen…
Ausgefallen. Laut. Ekelhaft. Trotzdem irgendwie lustig. Die Partys von Dandy Diary sind wie Barney Stinson aus ‚How I Met Your Mother‘ – mit ihm hat Ted Mosby immer eine tolle Geschichte zu erzählen. So ähnlich ist das bei mir auch mit den Partys der zwei Blogger, auch wenn ich nicht mit Chanel-Täschchen um den Arm in einen Club gehe. Über Umwege kamen wir relativ schnell (andere warteten 2 Stunden, um zu den Dandys zu kommen!!) zur Location, einem alten Bunker beim Prenzlauer Berg, bei dem es mich schon beim Treppe hinuntergehen gruselte. Aber das trug schließlich alles zur abgefahrenen Atmosphäre bei und war ein cooler Kontrast zu den schnieken Veranstaltungen, die man während der Fashion Week sonst so besucht.
Ein Bussi-Bussi-Event war das ganz sicher nicht. Das muss man David Kurt Karl Roth und Carl Jakob Haupt einfach lassen: Wenn die beiden etwas machen, dann aber richtig! Da wundert es auch kein Stück, dass man sich nebenan in einer Art Käfig ein Tattoo auf die Haut stechen lassen konnte – Hangover 3 quasi. Es schockte mich auch weiterhin kaum, dass mir von der Decke eine ekelhafte Suppe aus Schweiß & Igitt im Minutentakt auf den Körper tropfte. Irgendwann war einem das einfach egal, was soll’s – Gummi ist kein Holz. Klamotten kann man schließlich waschen – was meine befleckte Seele angeht, weiß ich es allerdings nicht so recht.
Doch abgesehen von Hygiene & Co.: Die Party stand unter dem Motto „Black & White“. Die Modevorgabe zu erfüllen, war schon mal keine allzu große Aufgabe – vergangene Themen wie Punk, eine Pool-Party oder eine Zirkus-Sause forderten da schon ein bisschen mehr Kreativität von ihren Besuchern. „Promi“-Sichtungen des Abends waren Haupts Ehefrau Bonnie Strange und Model-Juror Thomas Hayo, aber das interessierte nicht so wirklich, mich (die absolute Boulevard-Lady) an diesem Abend jedenfalls nicht. Vielmehr lauschte ich den Klängen bzw. dem Geschrei von MADEMOISELLE YULIA aus Tokio und BROOKE CANDY aus Los Angeles und versuchte mich irgendwie dazu zu bewegen. Irgendwie schräg. Auch wenn mir das alles zu ramponiert und zu gammelig war: Ich hatte meinen Spaß.
Die Dandy Diary Party ist wilder, abwechslungsreicher, dreckiger und durchgeknallter, als das, was man gemeinhin von Mode-Partys kennt. Sozusagen der feuchte Traum einer jeden Vogue-Leserin. Karl Lagerfeld würde wohl die Schamesröte ins blasse Gesicht schiessen, wenn er wüsste, was bei uns so vor sich geht. Er steht selbstredend plus 1 auf der Gästeliste
behaupteten die Modeblogger auf ihrer Webseite. Und ich würde diesbezüglich mal behaupten: Karl Lagerfeld und seine Katze hätten bestimmt Spaß gehabt, wenn sie am Montag zufällig im Bunker in Berlin gewesen wären.
So einen Barney Stinson braucht doch irgendwie jeder – schließlich möchte man nach einer Partynacht auch etwas zu erzählen haben und: How I Met Your Mother wäre ohne ihn nicht mal ansatzweise so lustig.
Danke für die tolle Party, Männer!