INTERVIEW | Benu Berlin
Benu Berlin ist das junge Berliner Modedesignlabel um die Designerinnen Karen Jessen und Anna Bach, welches unsere Aufmerksamkeit bereits auf der ESMOD-Modenschau erweckt hat. Wir waren im Rahmen der Fashion Week bei ihrer Showroomeröffnung in Berlin-Neukölln, wo sie von Außen ganz unscheinbar, ihr eigenes Paradies im Hinterhof aufgebaut haben. Das Konzept ist originell und lädt zum Mitmachen ein! Jeden ersten Samstag im Monat öffnet das Designer Duo von 16.00 bis 22.00 Uhr ihren Living Showroom in Berlin Neukölln für den kreativen Austausch.
Wir haben uns mit den beiden zum Interview getroffen und sie zu ihrem Label, ihrer Kollektion und dem neuen Showroom befragt:
Wir haben ja vor einiger Zeit über Benu Berlin berichtet, als Designerin Karen Jessen ihr Diplomkollektion im Rahmen der ESMOD-Modenschau gezeigt hatte. Nun ist Designerin Anna Bach dazugekommen. Wir wollen wissen wie ihr euch gefunden habt?
Wir kennen uns seit unserer Schneiderausbildung 2005 und haben auch gemeinsam die Esmod absolviert. Es stand schon immer im Raum gemeinsame Projekte zu starten, im November letzten Jahres war der Entschluss dann definitif.
Die Kollektion besteht aus recycelten Materialien, d.h. dass alles Einzelstücke sind? Wie macht ihr das wenn Kunden es „genau so“ in mehreren Ausführungen haben wollen?
Unsere Artworks sind nicht verkäuflich. Mit diesen Arbeiten möchten wir die Schönheit, den Wert von Handwerk und Material unterstreichen und das Bewusstsein dafür öffnen. Dieser Prozess ist für alle zugänglich, in unserem Living Showroom ist jeder herzlich willkommen. Hier entwickeln wir gemeinsam Ideen, Kooperationen und freuen uns über Interessierte, die z.B. durch das Spenden ausgedienter Jeans auch Teil des Projektes werden können.
Verkäuflich sind unsere Accessoires. Außerdem wird es bald eine kleine Streetwear-Kollektion in limitierter Stückzahl geben, auf die wir uns schon sehr freuen.
Oh, das hört sich spannend an! Da gebt ihr uns Bescheid oder? 🙂
Was ist euer Konzept und wie seht ihr die Träger eurer Mode?
Wir transformieren Streetwear in tragbare Kunst. Diese Arbeit begreifen wir als organischen Prozess, der mit den Menschen wächst. Deshalb ist unserer Showroom keine Ausstellungsfläche, sondern ein „Melting Pot“ für Kreative, Kunden und Begeisterte.
Unsere „Street Couture“ ist zwar nicht käuflich, aber leihweise erhältlich. Trägerinnen sind extrovertierte, fröhliche und experimentierfreudige Persönlichkeiten.
Nun habt ihr euren eigenen Showroom, am südlichen Ende von Neukölln, wo die Straßen eher trist sind. Dort habt ihr euch eine Oase auf dem Hinterhof geschaffen. Der Showroom sieht toll aus und euer Arbeitsplatz ist eine kleine Manufaktur. Wie seid ihr dazu gekommen und wie wird euer Arbeitsalltag aussehen?
Wir hatten sehr viel Glück diese Location zu bekommen. Die Hinterhof-Remise war früher eine Käserei und ist durch die Aufteilung der großzügigen und charmanten Räumlichkeiten einzigartig. Wir arbeiten im Atelier, empfangen Besucher im Living Showroom und lassen uns im Hinterhof Kino von Filmschaffenden inspirieren.
Ein paar Besucher waren sehr an euren Möbel aus Europaletten mit PatchworkJeans-Kissenbezügen interessiert. Könnt ihr euch auch vorstellen neben der Mode so etwas zu verkaufen?
Generell ja. Momentan konzentrieren wir uns zwar auf unser Konzept, sind aber immer offen für Veränderung.
Wo wollt ihr mit eurem Label zukünftig am Liebsten hin?
In der Zukunft möchten wir das Konzept, was wir hier in unserer Oase im Kleinen aufbauen, Länder übergreifend praktizieren. Das bedeutet interkulturelle Projekte, in Bezug auf Produktion und Materialgewinnung, aufbauen, um Transparenz, faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz zu fördern.
Vielen Dank für eure Offenheit und das spannende Interview! Wir freuen uns bald mehr von euch zu erfahren!
Benu Berlin
Karen Jessen & Anna Bach
Bendastraße 9
12051 Berlin
contact. anna@benu-berlin.com
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