Karl by Karl Lagerfeld / NET-A-PORTER
Gespannt waren wir, als die Einladung zur Kollektionsvorstellung „Karl by Karl Lagerfeld“ bei uns eintrudelte. Natürlich haben wir nicht den Meister persönlich erwartet, aber Folgendes eigentlich auch nicht. Vorab so viel – erstaunt wurde ich zurückgelassen, was es heute so alles gibt, jaja!!
Auf dem Weg zur Taubenstraße sahen wir schon Ecke Friedrichsstraße die Menschentraube vor einem Schaufenster mit Net-A-Porter-Bannern und große Poster mit der Karl Kollektion. Ok, wann geht es rein? Worauf warten wir? Warum benutzen die sogar iPads um die Kollektion zu fotografieren, häää??? Dann wurde ich schnell aufgeklärt, dass es nicht den Laden hinein geht, sondern dass die Präsentation nur die Poster im Schaufenster sind, dahinter ist nichts, nur das Lager.
Die Marketing-Strategie war folgende: In 5 Städten (Paris, New York, Sydney, London und Berlin) wurde zeitgleich (25.Januar 2012) die „Karl by Karl Lagerfeld“-Kollektion in Pop-Up-Stores präsentiert. Zunächst wird die Kollektion nur in dem „Online-Shop des Labels auf dem Internet-Portal “Net-A-Porter” verkauft, später folgen die eigene Marken-Webseite, Pop-Up-Stores in Metropolen sowie einige ständige “Experience Stores”. Chef des neuen Labels wird der Deutsche Pier Paolo Righi, der bereits für “Tommy Hilfiger” und “Nike” gearbeitet hat. Im Herbst 2012 legt “König Karl” dann nochmals nach – in einem etwas höheren Preissegment und unter dem Marken-Namen “Karl Lagerfeld Paris”.“- so fashiontips.de
Karl war in Paris anwesend. In Berlin versuchte man mit Smartphone und iPad auf die Bilder draufzuhalten, denn man konnte etwas gewinnen. Sobald man die Karl-App runtergeladen hatte, zielte man mit der Kamera auf die Poster und suchte sich ein Outfit aus. Die App erkennt das Outfit sofort und man wird direkt zum Online-Shop von Net-A-Porter weitergeleitet. Man konnte es so oft wie möglich versuchen, ein Mädel hat dann auch tatsächlich ein Outfit gewonnen.
Zwischendurch wurde äußert leckerer Kaffee gereicht vom „Team Karl“ – oder auch mal mit einem iPad zum „scannen“ ausgeholfen. Ein bißchen komisch ist das schon, wie Marketing geschaltet wird heutzutage. Da reicht schon eine Wand als Präsentation wo alle davorstehen und begeistert Fotos machen. Nun rückt das Digitale schon in die Realität hinein. Komisch irgendwie. Dennoch hat es seinen Zweck nicht verfehlt. Anfangs enttäuscht, dass man die Kollektion nicht anfassen und vom Nahen sehen konnte und das weiter nichts passierte, wurde man aber auch mit einer super Goodiebag und eben Kaffee verwöhnt. Die Goodiebag besteht aus dem Stoffbeutel mit Karl-Silhouetten-Druck (100 Euro im Online-Shop), Karl Lederhandschuhe (mit abgeschnittenen Fingern und Silhouetten-Print) und ein „Karl-Addict“ T-Shirt. Ich meine, wer mir es abkaufen will, sehr gerne. Isch mach dir gute Preis! 😉
Net-A-Porter ist ein Internet-Versandhaus für Designerkleidung und Accessoires im Luxussegment. Gegründet wurde es von der ehemaligen Modejournalistin Natalie Massenet und der Sitz ist in London.
Die Karl-Silhouette dient hierbei als Logo. In guter Karl-Manier besteht die Kollektion aus Materialkontrasten und den „Farben“ Schwarz, Weiß und Silber. Es glänzt und funkelt. Pailletten, Glitter und Metallicspray wurden eingesetzt um den ganzen die Karl-Krone aufzusetzen. Es wurde sowohl Leder, als auch Kunstleder, PVC, Baumwolle und Jersey verwendet. Die Materialien wurden „relativ“ preisgünstig gewählt, das rechtfertigt wohl eher den Preis (60-300Euro). Mode vom King Karl für Jedermann und trotzdem ist es Fashion und nicht jeden Tag tragbar. Nach der Kollaboration mit H&M zeigt Karl, dass er Jeden gut einkleiden möchte. Und wie bei H&M wird auch diese Kollektion wohl bald vergriffen sein, bei Net-A-Porter jedenfalls sind schon einige Stücke ausverkauft.
Dafür, dass die soviel Trara im Voraus gemacht haben, ist die Präsentation ja dann wohl eher dürftig ausgefallen, oder? Aber naja, ist halt mal was anderes.